35-Millionen-Förderung für Mobilitätsprojekte im Raum Aachen
Die Zukunftspläne für die Mobilität im Raum Aachen und im Rheinischen Revier standen bei der 2. Knoten-Aachen-Konferenz im Fokus. An der Fachveranstaltung nahmen Mitte August 200 Vertreter*innen von Kommunalverwaltungen, aus der Mobilitätsbranche sowie der Politik teil.
Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, betonte in seiner einleitenden Keynote: „Der Modernisierung und dem Ausbau des Bahnknotens Aachen kommt eine überregionale und internationale Bedeutung im Schienenpersonenverkehr und im Schienengüterverkehr zu. Für eine erfolgreiche Mobilitätswende muss das gesamte Angebot der öffentlichen Mobilität für die Menschen und Unternehmen der Region weiterentwickelt werden. Ich freue mich daher, dass die Landesregierung mit einer Vielzahl an Aktivitäten einen wichtigen Beitrag dazu leisten kann, diesem Ziel ein deutliches Stück näher zu kommen.“
Finanzspritzen für ASEAG, Rurtalbahn und EVS
Oliver Krischer und Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer von go.Rheinland, überreichten im Verlauf der Veranstaltung üppig bestückte Förderbescheide mit einem Gesamtvolumen von 35 Millionen Euro. Hierbei konnte sich die Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG (ASEAG) über die größte Zuwendungssumme freuen. Vorstand Michael Carmincke nahm vier Förderbescheide mit Zuwendungen von insgesamt rund 32 Millionen Euro entgegen. Das Land Nordrhein-Westfalen und go.Rheinland fördern mit dieser Summe 60 Prozent der Mehrkosten für die Beschaffung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben gegenüber der Anschaffung konventionell betriebener Fahrzeuge: Bis Ende 2026 will die ASEAG neben 25 Brennstoffzellenbussen (17 Gelenk- und 8 Solobusse) 65 Elektrobusse (31 Gelenk- und 34 Solobusse) anschaffen.
Weitere Förderbescheide gingen an die Rurtalbahn GmbH (insgesamt 2.459.100 Euro aus Mitteln des Landes) für die Planung der Fahrzeitoptimierung durch Anpassung der Bahnübergangssicherung auf dem Südast der RB 21 und der Verlängerung und Erhöhung der Bahnsteige entlang der RB 21 sowie an die EVS Euregio Verkehrsschienennetz GmbH. Sie erhielt einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 120.000 Euro aus Mitteln des Landes, um die standardisierte Bewertung für die zweite Ausbaustufe der Elektrifizierung des EVS-Streckennetzes durchführen zu können.
Schöne Überraschung! 3. Gleis zwischen Langerwehe und Düren ist förderfähig
Gute Nachrichten für die Mobilität im Raum Düren hatte Dr. Norbert Reinkober noch als Überraschung für die Vertreter*innen des Kreises Düren, der Stadt Düren und der Gemeinde Langerwehe im Gepäck. Die gemeinsam beauftragte Machbarkeitsstudie zu einem dritten Gleis zwischen Langerwehe und Düren bescheinigt dem Projekt einen hohen volkswirtschaftlichen Nutzen. Somit kann das zusätzliche Gleis mit öffentlichen Mitteln gefördert werden. Ziel ist es, den Takt der RB 20 von bisher 60 auf 30 Minuten zu verdichten. Zudem sollen in Langerwehe-Schlich und Düren-Derichsweiler neue Haltepunkte entstehen. Die Studie wird nun dem Bund, dem Land NRW und der DB Netz AG übergeben.
Reise zur Mobilität der Zukunft
Einen Auszug aus den zahlreichen Mobilitätsprojekten, die die Partner mit Nachdruck verfolgen, um die Region auf den Weg zur Mobilität der Zukunft zu führen, stellten Projektverantwortliche von go.Rheinland, Aachener Verkehrsverbund (AVV) und Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) im Rahmen einer „Reise zur Mobilität der Zukunft“ vor. Präsentiert wurden
- der geplante SPNV-Ausbau in der Region Aachen und im Rheinischen Revier,
- anstehende Verbesserungen für das Schienenangebot,
- Projekte in der Euregio Maas-Rhein,
- Mobilstationen,
- die On-Demand-Plattform Kraftraum-Shuttle und
- die Regiotram.
Insbesondere von den Entwicklungen im Bereich des Schienenpersonennahverkehrs zeigten sich die Zuhörenden sehr erfreut. Gemeinsam ließen Hans-Peter Geulen und Dr. Norbert Reinkober zum Abschluss der Konferenz den Tag Revue passieren. AVV-Geschäftsführer Hans-Peter Geulen als Mitveranstalter der 2. Knoten-Aachen-Konferenz sagte abschließend: „Ein verlässliches, qualitativ hochwertiges ÖPNV-Angebot ist die Grundvoraussetzung für die angestrebte Mobilitätswende. Der Ausbau der Schieneninfrastruktur ist für unsere Region von enormer Bedeutung, um auch die Anschlussbeziehungen zwischen Schiene und Bus sukzessive zu verbessern.“
Einen Überblick, wo Projekte im Schienenpersonennahverkehr im Raum Aachen stehen, vermittelt die aktuelle Broschüre, die go.Rheinland anlässlich der Knoten-Aachen-Konferenz konzipiert hat – und die Sie downloaden können.