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Einheitliches Landesdesign wird ausgerollt

Baustellen-Infos aus einem Guss

Ein Bild zeigt, wie sich ein Fahrgast-Paar an einem Aushang über die Baustelle auf der betroffenen Strecke informiert.
Baut auf klare Kommunikation: Diese Montage zeigt, wie ein Infoplakat im neuen Design in einer Vitrine am Bahnhof Siegburg aussehen könnte.

Allen Akteuren, die sich um den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) im Rheinland kümmern, ist klar: Ohne Baustellen lässt sich die dringend notwendige Ertüchtigung der Infrastruktur nicht realisieren. Um die Fahrgäste bestmöglich auf anstehende Baumaßnahmen vorzubereiten und sie auch während der Bautätigkeit zu informieren, bauen das NRW-Verkehrsministerium, die Aufgabenträger, darunter der Nahverkehr Rheinland (NVR), und die Eisenbahnverkehrsunternehmen im Schulterschluss eine komplett neue Struktur für die Fahrgastinformation auf. Dafür stellt das Landes-Verkehrsministerium den Aufgabenträgern Finanzmittel zur Verfügung. Zudem hat der NVR eine Stabsstelle für diese Thematik eingerichtet.

„Im Jahrzehnt der Baustellen, das gerade erst begonnen hat, müssen wir die Aktivitäten zu Bautätigkeiten bündeln, verstetigen und weiter professionalisieren. Wir sind glücklich und stolz, dass wir unsere noch recht neue Stabsstelle Baustellenmanagement, -koordination und -kommunikation mit ausgewiesenen Fachleuten aus dem eigenen Haus personell hervorragend aufstellen konnten. Die Fahrgäste bestmöglich auf anstehende Baumaßnahmen vorzubereiten und wo immer möglich für leistungsfähige Ersatzverkehre zu sorgen, ist unser erklärter Anspruch, dem wir in der Vergangenheit nicht ausreichend gerecht werden konnten. Wir wollen die Erwartungen unserer Fahrgäste erfüllen. Das bedeutet: Wir informieren frühzeitig, verständlich, konsistent und transparent.“

Heiko Sedlaczek, Geschäftsführer NVR

zuginfo.nrw bekommt einen Verstärker

Eines der Hauptaugenmerke liegt dabei auf der strukturierten und für NRW einheitlichen Fahrgastinformation, die sowohl an den Stationen als auch in den von den Eisenbahnverkehrsunternehmen herausgegebenen Medien stattfindet.

Die Plattform zuginfo.nrw ist als zentraler Informationskanal entwickelt und etabliert. Doch die Anzahl der Baustellen nimmt stetig zu. Allein im Rheinland steigt ihre Zahl von rund 180 im Jahr 2021 über 190 im Jahr 2022 auf geplante 220 im Jahr 2023 an. Zudem verdoppelt sich die durchschnittliche Dauer einer Baumaßnahme nahezu: von elf Tagen im Jahr 2021 auf 22 Tage im Jahr 2023. Um die zunehmende Komplexität der Maßnahmen mit größeren Auswirkungen auf die Fahrgäste abzufedern, haben die Projektbeteiligten beschlossen, ein einheitliches Baustellendesign einzuführen.

Ein Screenshot zeigt das Informationsportal zuginfo.nrw.
Die Informationsplattform zuginfo.nrw ist als zentraler Kanal zu Störungen im Schienenpersonennahverkehr in NRW etabliert. ©Heimrich & Hannot_GmbH

Von der Eigenregie zur Übersichtlichkeit

Das einheitliche Baustellendesign trägt zudem der großen Anzahl von Marktteilnehmern und zu beteiligenden Akteuren Rechnung. Bisher waren die Eisenbahnverkehrsunternehmen in Eigenregie für die Fahrgastinformation zuständig, was insbesondere bei Verantwortlichkeit mehrerer Unternehmen zu einer Vielzahl von Aushängen im jeweils eigenen Design sowie teils stark abweichender Qualität des Inhalts führte. Für die Fahrgäste entstand somit schnell eine gewisse Unübersichtlichkeit. Neben einer einheitlichen und unternehmensübergreifenden Information über die verkehrlichen Auswirkungen gehört zu den unter Koordination des KC ITF zwischen NRW-Verkehrsministerium und SPNV-Aufgabenträgern vereinbarten Standards auch eine Unterteilung in Aufwandskategorien. Diese ermöglicht eine gestaffelte Kommunikation nach örtlichem Bedarf, Länge und Komplexität der Baumaßnahme sowie den Einsatz von Servicepersonal wie etwa Reisenden-Lenker*innen.

Ein Bild zeigt Leszek Karmaat und Grazia Fischer bei der Arbeit.
Überblick über Übersichtlichkeit: Leszek Karmaat und Grazia Fischer bilden die Stabsstelle Baustellenmanagement, -koordination und -kommunikation beim Nahverkehr Rheinland.

Baukasten für Baustellen

Das neue Landesdesign orientiert sich dabei an einem Kommunikationsbaukasten und bietet die Möglichkeit, anforderungsscharf je nach Phase der Kommunikation, zur (Vor-)Ankündigung und während der laufenden Bauphase, zu informieren. Im Vordergrund der Gestaltung des einheitlichen Baustellenkommunikationsdesigns standen ein hoher Wiedererkennungswert sowie ein verständlicher und übersichtlicher Informationsfluss für die Fahrgäste. In die Designentwicklung wurden ÖPNV-Nutzer*innen und ÖPNV-Nichtnutzer*innen im Rahmen zweier Marktforschungen mit einbezogen. Die dort gewonnenen Erkenntnisse haben die Projektbeteiligten unmittelbar in die weitere Gestaltung des Designs einfließen lassen. Hierbei entscheidend: die Informationssystematik sowie eine barrierearme und optisch schnell erfassbare Gestaltung. Die Systematik konzentriert sich dabei auf die relevanten Informationen wie Linien, Zeitraum, Strecke, etc. Die Reisealternativen und Ersatzverkehre mit Bussen werden grafisch abgebildet.

Die grafische Darstellung der neuen Baustelleninfo gibt dem Fahrgast einen kompletten Überblick des betroffenen Streckenabschnitts einschließlich der Haltestellen.
Außerdem erhalten Fahrgäste einen Überblick über Auswirkungen, Reisealternativen und Ersatzverkehre. Die Grafik reduziert die relevanten Informationen auf das Wesentliche.
Eine Bildergalerie zeigt die unterschiedlichen Informationsmedien in ihrem einheitlichen Design.
So sehen die Informationsmedien sowie die Counter in Bahnhöfen aus, an denen die Fahrgäste alle Informationen zu Baustellen, Auswirkungen und Reisealternativen erhalten. Das Foto zeigt die Präsentation der Infomedien bei der 4. Kölner Bahnknoten-Konferenz im Juni.

Feuertaufe zwischen Köln und Düsseldorf

Das neue Landesdesign wurde im NVR-Gebiet erstmalig mit Beginn der RRX-Baumaßnahmenserie (ab Mitte Juni 2022) zwischen Köln-Mülheim und Düsseldorf ausgerollt. Das neue Design beschränkt sich übrigens nicht nur auf Aushangplakate und Handzettel, sondern wird auch bei anderen Medien, wie etwa Infotheken, Busbeschilderungen und Footprints, sichtbar. Zudem stellen die Projektbeteiligten die gesamte Wegeleitung auf den Prüfstand und arbeiten an einem ganzheitlichen Konzept auch hierfür.

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